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Sonntag, 16. November 2014

Classcraft im Einsatz

Vor einer Woche wurde ich auf Spiel namens Classcraft aufmerksam gemacht, welches man in der Schule einsetzen kann. Kurz gesagt handelt es sich um ein Rollenspiel am Computer, bei dem die Schüler eine Spielfigur erstellen, die ihre Verhalten im Unterricht widerspiegelt. Das Konzept klang recht interessant, sodass ich mich kurzerhand entschlossen habe, das Spiel in meiner Klasse testweise einzuführen. Im Folgenden nun für alle interessierten Kollegen eine kurze Vorstellung der Funktionsweisen des Spiels und das erste Zwischenfazit nach einer Woche im Einsatz.


Dienstag, 28. Oktober 2014

Lehrerarbeitszeit - ein erstes Zwischenfazit

Dass Lehrer unfassbar faul sind und praktisch nur von Ferien zu Ferien leben, ist ja nichts Neues! Beziehungsweise hält sich das Klischee bei Einigen hartnäckig. Auch Altkanzler Schröder äußerte sich einst wenig staatsmännisch, als er die Lehrer "faule Säcke" nannte.
Zum Glück aber erkennen die meisten doch, dass auch Lehrer ein nicht geringes Arbeitspensum zu erfüllen haben, solange man nicht den Fehler macht und nur den Unterricht am Vormittag in seine Überlegungen einzubeziehen.

Studienlage

Ich selbst stellte mir zu Beginn des Jahres die Frage, wie lange ich denn tatsächlich arbeite. Natürlich gibt es auch einige Studien zu dem Thema, die in etwa aussagen, dass die durchschnittliche Arbeitszeit eines Lehrers ein klein wenig über der durchschnittlichen Arbeitszeit eines Beamten liegt. Dabei gibt es Fälle, in denen das Arbeitspensum deutlich darüber liegt, aber natürlich auch Fälle, in denen es deutlich darunter liegt. Das hängt mit der Schulart, den gewählten Fächern und natürlich auch mit der persönlichen Einstellung eines jeden Lehrers zusammen. Natürlich sollte auch nicht unerwähnt bleiben, dass die Studien auf die Angaben der Lehrer angewiesen waren, man konnte ihnen ja nicht 24 Stunden am Tag über die Schulter blicken. So wäre es beispielsweise also auch denkbar, dass ein Sozialkundelehrer eine Zeitungslektüre als Vorbereitungszeit verbuchte.

Samstag, 15. März 2014

Vorschlag 1: Neues Schulfach

Ich schimpfe gerne und häufig über unser Bildungssystem. Zurecht, wie ich finde. Mit Schimpfen alleine ist aber niemandem geholfen, fehlen doch konkrete Verbesserungsvorschläge. Deshalb soll an dieser Stelle in unregelmäßigen Abständen auf einige Ideen eingegangen werden, die sich mir in den vergangenen zweieinhalb Jahren als Lehrer aufgedrängt haben. Vollkommen subjektiv und vielleicht auch an manchen Stellen schwer nachvollziehbar. Die Idee soll jeweils kurz vorgestellt werden, danach werden Vor- und Nachteile abgewägt.
Ein erster Vorschlag ist die Einführung eines neuen Schulfaches, der Allgemeinbildung.

Warum ein neues Schulfach?

Der Begriff Allgemeinbildung ist natürlich vage. Niemand kann sagen, was zur Allgemeinbildung gehört und was nicht, beziehungsweise hat jeder andere Vorstellungen zur Allgemeinbildung.
Fest steht aber in meinen Augen, dass diese Art der Bildung in der Schule zu kurz kommt. Zwar leisten alle Fächer ihren Beitrag dazu, manche mehr, manche weniger, aber dennoch zeigen sich nach Ende der Schullaufbahn bei vielen noch (zu) große Lücken.
Ein Grund dafür ist wie immer der häufige Stundenausfall aufgrund fehlender Lehrkräfte. Ein einfaches Beispiel: Der Lehrplan ist im Prinzip darauf ausgerichtet, dass sämtliche Stunden auch gehalten werden. Wird eine Lehrkraft krank, findet dieser Unterricht in der Regel aber nicht statt. Fehlt also beispielsweise eine Geschichtslehrkraft in einer neunten Klasse Realschule mehrere Wochen, muss gekürzt werden. Dramatisch. Verzichtet wird dann auf die auf den ersten Blick unwichtigeren Themen, wie z.B. die Unterschiede zwischen Kommunismus und Kapitalismus. Der Fokus liegt auf den Höhepunkten dieser Jahrgangsstufe, den beiden Weltkriegen (dabei sei bemerkt, dass die neunte Klasse absolut vollgestopft ist mit wichtigen Themen, von den Anfängen der Industrialisierung bis zum Ende der Nazizeit).

Donnerstag, 30. Januar 2014

Auf der Suche nach billigen Arbeitskräften

Weit über tausend Referendare an der Realschule schlossen im Sommer ihre Ausbildung ab. Nur etwa jeder fünfte von ihnen wurde im Anschluss vom Freistaat Bayern übernommen. An anderen Schularten schaut es genauso aus und in den kommenden Jahren wird sich die Situation noch verschärfen. Jedes Jahr tausende Referendare, immer weniger Planstellen.
Warum also, fragt man sich, beschränkt man nicht den Zugang zum Studium, um den gewaltigen Andrang abzubremsen, wo doch angeblich keine fertigen Lehrer benötigt werden (hier hoffentlich widerlegt).
Ganz einfach: Der Staat benötigt die zahlreichen Referendaren als billige Arbeitskraft.

Referendare statt "echter" Lehrer

Referendare übernehmen im Laufe ihrer Ausbildung immer mehr Wochenstunden an Arbeit. Spätestens im zweiten Jahr stehen dann bei allen Realschulreferendaren 17 Stunden auf dem Plan, gleiches gilt fast immer auch für das Gymnasium. Dass hinter den 17 Wochenstunden mehr Arbeit steckt als man annehmen könnte, wurde bereits hier angeschnitten. Interessanter ist vielmehr die Tatsache, dass dies bereits 70 Prozent der Arbeitszeit eines fertigen Lehrers (bei Vollzeit) entspricht. Bei weitaus geringerer Bezahlung. Referendaren bleiben im Monat bestenfalls 1400 Euro netto, der fertige Lehrer steigt bei ca. 3000 Euro netto ein. Selbst ohne tiefergehende Mathematikkentnisse lässt sich erahnen, welch große Geldmittel hierbei eingespart werden.
Eine schnelle Rechnung ergab, dass man alleine an der Realschule über 300 Lehrer auf Vollzeit einstellen könnte, wenn man die Wochenstunden wieder auf den alten Wert reduziert, was gleich näher erläutert wird.
Gleiches gilt für das Gymnasium. Natürlich kostet dies Geld, aber für harte Arbeit sollte auch ein entsprechender Lohn gezahlt werden.

Samstag, 25. Januar 2014

Bildung ist unser höchstes Gut

Der Großteil der meisten Junglehrer in Bayern ist derzeit unzufrieden mit seiner/ihrer Situation. Deshalb werden Flashmobs organisiert, Briefe an Abgeordnete verfasst oder auch die Elternbeiräte mit ins Boot geholt. Warum die Unzufriedenheit so dermaßen groß ist, soll hier kurz zusammengefasst werden.

Was kommt nach dem Referendariat?

Nach dem Lehramtsstudium geht es ins Referendariat. Dies ist (noch) garantiert und auch gut so. Weniger gut ist allerdings der Inhalt des Referendariats. Neben dem eigenständigen und selbstverantwortlichen Unterricht erwartet die jungen Lehramtsanwärter Lehrproben, mündliche Prüfungen, schriftliche Hausarbeiten und vieles mehr. Zeitlich ist dies kaum zu bewerkstelligen, trotz der "freien Zeit" in den Ferien (zum Zeit-/Belastungsfaktor als Lehrer geht's hier). Die extrem fragwürdige Art und Weise, wie die Noten während des Referendariats zustandekommen, ist dabei ein Kapitel für sich, das an anderer Stelle behandelt werden muss.
Wer diese zwei Jahre übersteht steht leider häufig vor dem Nichts. Kaum einer der fertigen Referendare bekommt heute noch eine Planstelle beim Freistaat Bayern, auch private, kirchliche oder städtische Schulen stellen nur noch vereinzelt ein.